Es
erfüllt
mich mit einem gewissen Stolz, wenn ich zu Beginn
anmerken darf,
dass der Name BÜRGERMEISTER bereits im Jahre 1185
durch einen Conrad Burgermeister erwähnt wird.
(Quelle:
www.familysearch.org - International Genealogical
Index)
Die
direkten
Vorfahren meiner Familie lassen sich durch einen
Heiratseintrag nachweislich
bis in das Jahr 1663 zurückverfolgen. Aus einer
Sterbeeintragung des derzeitigen Spitzenahnen
im
Jahre 1700 kann das Geburtsjahr auf 1633 oder 1639
berechnet werden.
Der Unterschied im Geburtsjahr resultiert aus einer
nicht zweifelsfreien Ziffer in der Eintragung,
welche sowohl als "7" als auch als "1" gewertet
werden kann.
Ein klärender Geburtseintrag ist derzeit nicht zu
finden. Zur Zeit der Rekatholisierung und
des 30jährigen Krieges muß man auch davon ausgehen,
dass das Kirchenbuch vernichtet wurde,
oder der Eintrag woanders (anderes Kirchsprengel)
erfolgt ist.
Das
Gebiet,
in dem meine Vorfahren mehrere Jahrhunderte
lebten,
befindet sich in Nordböhmen (Sudetenland) - heute
Tschechien.
Der Stand meiner bisherigen Forschungen findet die
älteste Generation in Zwitte (tsch.
Svitava).
In den Kirchenbucheintragungen wurde oft die
Bezeichnung "aus der Zwitta" benutzt.
Der nahegelegene Ort Kottowitz (tsch.
Chotovice) wurde von Beginn des 18.
Jahrhunderts
bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts Heimat meiner
Vorfahren.
Sie waren zu dieser Zeit Leinwandhändler, Bauern,
Wirschafts- und Gutsbesitzer. In diesem Gebiet
gibt es sehr viele Bürgermeister-Familien zu
verzeichnen, welche ich versuche detailiert
zuzuordnen.
Durch Kontakte mit anderen Familienforschern
erhärtete sich der Verdacht, dass einzelne
Mitglieder
aus den Familien meiner Direktahnen in Richtung des
Elbtals nach Westen abwanderten.
Diesem Verdacht nachgehend, fand ich Mitte des
19.Jhd eine Sterbe- und Begräbniseintragung
eines
direkten Vorfahren sowie weitere männliche
Familienangehörige in Trnowan, auch Turn (tsch.
Trnovany),
nahe Leitmeritz (tsch. Litoměřice).
Ein
weiteres,
besiedeltes Gebiet von Familien mit dem Namen
"Bürgermeister" befindet sich
südlich von Böhmisch Leipa (tsch.
Česká
Lípa).
Hier sind die Orte Klum
(tsch. Chlum), Maschwitz
(tsch. Maršovice)
aussergewöhnlich
dicht bevölkert. In Dauba (tsch.
Duba) findet man auch Bürgermeister-Familien,
welche aber im
Wesentlichen ihren Ursprung aus dem Klumer Gebiet
haben.
Derzeit arbeite ich u.a. an einer Auflistung und
Zuordnung der Klumer Familien aus den Jahren
1673-1840.
Die Datenbank wächst und umfasst derzeit etwa 400
Datensätze.
Ein Zusammenhang zu meinen Vorfahren besteht
derzeit nicht und ist auch nicht zu erwarten.
Weitere
Bürgermeister-Familien
sind auch in Habichstein (tsch.
Jestřebí)
und Mickenhan (tsch.
Provodín) zu finden.
In
das
Gebiet um Leitmeritz und Auscha zogen im 19.Jhd einige
"Bürgermeister", vor allem
aus Dauba, Niemes, Klum und Reichstadt.
Neue
Erkenntnisse fanden sich in Steinschönau (tsch.
Kamenický Šenov), wo Verzweigungen der
Nachkommen aus der direkten Ahnenlinie bis in die
jüngere Vergangenheit zu finden sind. Aus diesen neuen
Erkenntnissen gibt es auch Hinweise auf
Königsberg/Preussen, welchen irgendwann intensiver
nachgegangen wird. Beruflich (Handelsmann) wird bei
einer Person sogar Kairo/Ägypten erwähnt. Die vielen
Nachkommen eines Kottowitzer Familienzweiges in
Steinschönau eröffnen immer mehr ein Muster der
Familienwanderung und Ansiedelung in bestimmten
Gebieten in Nordböhmen. Viele von Ihnen waren in der
Glasindustrie tätig.
Die
relativ
gute Zuordnung von Mitgliedern einzelner Familien geht
auf die Hausnummer- bzw Konskriptionsnummerangabe
zurück.
Die älteste Methode der flächendeckenden
Hausnummerierung war das System der
Konskriptionsnummern. Dabei wurden die Häuser
einer Ortschaft komplett durchnummeriert (Quelle:wikipedia.org/wiki/Hausnummer).
Interessant
sind
die verschiedenen Schreibweisen des Namens
Bürgermeister.
Über die Jahrhunderte hinweg lassen sich Eintragungen
wie : Burgmeister, Burgemeister,
Bürgemeister oder sogar Birgmeister finden. Die
Ursache dafür scheint an der aussprachlichen
Umsetzung in die Schriftform, von der für die
Eintragung verantwortlichen Person, zu liegen.
Weiter
zur
Geschichte meiner Familie.
Im Zeitraum über den Jahrhundertwechsel (19./20.
Jahrhundert) suchte scheinbar die,
von meiner Person aus 3. Generation, eine neue
Niederlassung. Gründe dafür könnten berufliche
oder andere Zukunftsperspektiven gewesen sein.
Schließlich ließen sich Teile der Familie in Zwickau (tsch. Cvikov) nieder.
Vielleicht war die dortige stark vertretene
Glasindustrie ein Aspekt für diese Entscheidung.
Nachweislich besaß der Onkel meines Großvaters eine
Glasschleiferei in der Nähe Zwickaus.
Ein weiterer Onkel wurde 1916 im 1.Weltkrieg in
Russland verwundet und lebte zumindest von 1923-1938
in Reichenberg, dem heutigen Liberec.
Dies ist durch den Reichenberger Wohnungsanzeiger
belegbar.
Aus
der Ehe, welche 1923 geschlossen wurde, sind
Nachkommen derzeit nicht bekannt.
Der
2.Weltkrieg
und die unmittelbar darauffolgende Zeit "zersprengte"
die Familie.
Ein Bruder meines Großvaters kam im Krieg ums
Leben.
Er selbst mußte nach dem Krieg, der Rest der
Familie war inzwischen gewaltsam
vertrieben worden, Zwangsarbeit bei einem tschech.
Bauern leisten.
Die Geschehnisse kurz nach dem 2.Weltkrieg prägten auf
das Äusserste meine Großelten
und meinen Vater. Nach der gewaltsamen Ausweisung in
kürzester Zeit, wagten einige die Rückkehr über die
sächsisch-tschechische Grenze. Sie wurden gefasst und
hart bestraft. Auch meine Großmutter war unter ihnen.
Nach einer Odysee als Flüchtlinge über viele Stationen
(u.a. Halle, Döllnitz)
wurden sie in der Oberlausitz endlich
"heimisch".
Ein anderer Teil der Familie fand in Thüringen eine
neue Heimat. Viele Jahre Forschung vergingen, bis ich
eine Urgroßcousine dort gefunden habe.
Durch den gesellschaftlichen Wandel der Zeit und die
Neugliederung Deutschlands
durch die Novemberrevolution 1989 in der DDR kam es
dazu, dass ich (der Autor) 1995
in die Region Erlangen zog.
Zu meinen weiteren Forschungen gehört auch die
Familie meiner Großmutter väterlicherseits.
Die Familie WÜNSCHE ist derzeit durch einen
Heiratseintrag bis in das Jahr 1742 nachweisbar.
Aus der Erfahrung heraus dürfte das Geburtsjahr des
Bräutigams vor 1720 liegen.
Die Familie stammt aus Zwickau (tsch.
Cvikov). Dort lebte sie ebenfalls bis zur
Vertreibung 1945.
SUCHANZEIGEN:
Nachkommen
aus
der Ehe Rudolf Bürgermeister mit Maria Havliček
(Hochzeit 1923 in Reichenberg, tsch.Liberec)
Wer
kann
Hinweise über eine weitere Pfarreizugehörigkeit oder
Kirchenbucheintragungen
vom Ort Zwitte (tsch.
Svitava)
- ausser der Pfarrei Brins (tsch. Brniště) -
in den Jahren 1630 bis 1640 geben ?
© 2022 Roland
Bürgermeister
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